Donnerstag, 19. Januar 2017

Neues Großgerät!

Nuklearmedizinische Praxis Seeberger in Ilsfeld erhält neues Großgerät


Wir haben Zuwachs bekommen!
Nur ein halbes Jahr nach der Praxiseröffnung wird in unserer Praxis in Ilsfeld schon wieder umgebaut.
Eine weitere hochmoderne Gammakamera wurde am vergangenen Freitag (Freitag der 13. 😁) in die inzwischen fertiggestellten Räumlichkeiten im alten Bahnhof eingebracht. Die Erweiterung war notwendig geworden, wegen des unerwartet hohen Patientenaufkommens, wodurch inzwischen längere Wartezeiten - insbesondere für Spezialuntersuchungen wie Lunge und Herz - entstanden sind.
Unser Einkopf-System verlässt uns wieder und macht Platz für das neue Doppelkopf-System ... 
Nach einigen Pannen und Verzögerungen kam sie am Abend doch noch an!
Diese können durch den Einbau einer weiteren sogenannten Doppelkopf-Gammakamera entscheidend reduziert werden.
Das tiefgekühlte Aufbau-Team (war das frostig gewesen!) 😂
Das rund 200.000€ teure Großgerät auf dem neuesten Stand der Technik ermöglicht mittels volldigitaler Bildgebung Ganzkörperaufnahmen und spezielle Rotationsaufnahmen (SPECT) zur besseren Lokalisierbarkeit pathologischer Befunde bei deutlich verringerter Untersuchungszeit.
Anfang Februar soll das neue Gerät in Betrieb gehen.
Unsere Praxis verfügt bereits über ein solches Gerät, dieses ist aber inzwischen mehr als ausgelastet.
Für diese neue Kamera mussten wir zusätzlich eine weitere Fachkraft (MTRA) einstellen - unser Praxisteam umfasst nun 10 Personen. Etwa die Hälfte davon sind Einheimische 😄

Unsere Praxis, die sich unter anderem auf Schilddrüsen-Erkrankungen spezialisiert hat, verfügt nun mit dieser Neuanschaffung als einzige Praxis in der Region und im weiten Umkreis über zwei dieser hochmodernen Kamerasysteme und ist darüber hinaus einer von nur zwei Praxisstandorten in Deuschland, der die ambulante Entfernung gutartiger Schilddrüsenknoten ohne Schnitt und Narbe mit der neuartigen HIFU-Methode (hochfokussierter therapeutischer Ultraschall) anbietet.

Voraussichtlich im April diesen Jahres besteht im Rahmen eines Tags der offenen Tür die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten und technischen Highlights im alten Bahnhof Ilsfeld in Augenschein zu nehmen.

Den Termin für den Tag der offenen Tür werden wir in den nächsten Wochen bekannt geben und freuen uns jetzt schon auf zahlreiche Besucher 😊

Samstag, 7. Januar 2017

Der Morbus Basedow - eine Autoimmunerkrankung

Der Morbus Basedow
eine Autoimmunerkrankung


Um was für eine Erkrankung handelt es sich beim Morbus Basedow?

Der Morbus (= Krankheit) Basedow ist sozusagen die "Schwester-Erkrankung" der Hashimoto-Thyreoiditis. Anders als diese handelt es sich hierbei allerdings um eine Hyperthyreose (= Überfunktion).
Beim Morbus Basedow handelt es sich ebenfalls um eine Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem erkennt die Schilddrüse als Fremdkörper, greift das Gewebe an und zerstört es.
Die für den Morbus Basedow typischen - und nur bei dieser Erkrankung vorkommenden - Antikörper - der Antikörper gegen den Rezeptor für das TSH-Hormon (TSH-Rezeptorantikörper, auch TRAK genannt) führen zu einer Stimulierung der Schilddrüsenhormonproduktion. Folge ist eine Schilddrüsenüberfunktion.
Typishe Beschwerden der Hyperthyreose sind u.a. innere Unruhe, Herzrasen, Schwitzen und ungewollte Gewichtsabnahme.

Benannt wurde diese Erkrankung nach dem Arzt Carl von Basedow, der sie erstmalig im deutschen Raum im Jahre 1840 beschrieb. Kurz zuvor wurde sie allerdings von einem irischen Arzt - Robert Graves - erkannt. Aus diesem Grund heißt diese Erkrankung im englischsprachigen Raum Graves' disease.


Wie kann der Morbus Basedow diagnostiziert werden?

Wie seine Schwestern-Erkrankung, die Hashimoto-Thyreoiditis, lässt sich der Morbus Basedow anhand der für diese Erkrankung typischen Laborwerte erkennen.

Auch hier stellt sich das Schilddrüsengewebe in der Sonographie (= Ultraschall) im Vergleich zu dem einer gesunden Schilddrüse deutlich dunkler dar. Das Organ ist i.d.R. vergrößert.
In der Dopplersonographie (erhöht die Aussagekraft der "normalen" Sonographie und dient u.a. der Bestimmung der Blutfluss-Geschwindigkeiten) des Gewebes ist die Perfusion (= Durchblutung) deutlich erhöht.
In der Szintigraphie zeigt sich eine stark vermehrte Aktivität des Organs. Dies wird in der Technetiumaufnahme, dem Uptake, ausgedrückt und liegt im Normalfall etwa zwischen 1 und 2%. Beim Morbus Basedow ist dieser deutlich erhöht.

Typische Beschwerden bei Hyperthyreose sind Zittern, Nervosität, Gereiztheit, Schlaflosigkeit, Herzrhythmusstörungen, Schweißausbrüche, Zyklusstörungen bis hin zur (vorübergehenden) Unfruchtbarkeit.
Bei einer deutlichen Vergrößerung der Schilddrüse (Struma), klagen Patienten häufig über ein Druck- oder Kloßgefühl im Hals, Schluckbeschwerden oder Luftnot.
Eine der häufigsten Manifestationsformen des Morbus Basedow außerhalb der Schilddrüse ist die endokrine Orbithopathie, kurz EO. Die auffälligste Verlaufsform ist der Exophthalmus (Hervortreten der Augäpfel).


Wie kann ein Morbus Baswdow behandelt werden?

Es gibt mehrere Therapiemöglichkeiten:
- die medikamentöse Therapie zur Unterdrückung der Überfunktion
- die Radiojodbehandlung - hier wird das Schilddrüsengewebe mit Radioaktivität bestrahlt und damit zerstört
- die teilweise oder vollständige Entfernung der Schilddrüse durch eine Operation

Zunächst erfolgt die Behandlung der Überfunktion auf medikamentösem Wege, bis zum Erreichen einer normalen Stoffwechsellage. Die eingesetzten Medikamente unterdrücken die Produktion von Schilddrüsenhormonen (sogenannte Thyreostatika). Diese Therapie sollte über ein Jahr durchgeführt werden.
Sollte die medikamentöse Therapie nicht anschlagen, besteht die Möglichkeit der Radiojodtherapie, alternativ Operation.


Kann der Morbus Basedow ohne Therapie ausheilen?

Eine Heilung des Morbus Basedow ohne Therapie ist sehr selten. Manchmal tritt bei einem milden Krankheitsverlauf eine Spontanheilung ein. Da der unbehandelte Morbus Basedow aber über kurz oder lang immer wieder zu Rückfällen neigt und sich zu einer lebensbedrohlichen Krankheit (z.B. Rhythmusstörungen, Vorhofflimmern) entwickeln kann, sollte in jedem Fall eine Therapie erfolgen.



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Demnächst geht es weiter mit der Radiosynoviorthese - die Behandlung entzündlicher Gelenkerkrankungen